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Blogeinträgen
Die wichtigsten Informationen zum Thema Ergonomie in kurzen Blogeinträgen.
Die Bedeutung der Ergonomie am Arbeitsplatz
Die Ergonomie am Arbeitsplatz ist von grosser Bedeutung, denn sie beschäftigt sich insbesonders mit der Gesundheit und Sicherheit der Arbeitnehmer. Unter das Thema Ergonomie fallen unter anderem auch die Arbeitsplätze und -geräte, welche auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten der einzelnen Mitarbeiter abgestimmt werden müssen. Auf lange Sicht hin kann die Ergonomie ein Anstoss für die Motivation und Leistungsfähigkeit der einzelnen Arbeitnehmer sein. Doch die Ergonomie ist nicht nur wichtig und bedeutend für die Arbeitnehmer, genauso wichtig ist sie für die Arbeitgeber, denn die Ergonomie trägt unter anderem auch zur Mitarbeiterbindung bei. Ein zufriedener und gesunder Arbeitnehmer bindet sich viel eher an ein Unternehmen und verweilt dort länger, als ein Arbeitnehmer, der ständig über Beschwerden klagt und frustriert ist. Ein weiterer und nicht ganz unwichtiger Punkt ist die Einarbeitungszeit von neuen Mitarbeitern, welche sich ein Unternehmen sparen kann, wenn es ihren Mitarbeitern gute ergonomische Verhältnisse bieten kann. Beim Thema Ergonomie profitieren letztlich beide Parteien.
Die häufigsten Beschwerden

Was tun gegen Verspannungen?
Hinter arbeitsbedingten Verspannungen stecken meist zwei Hauptursachen. Zum einen ist das die mangelnde Bewegung und zum anderen die Fehlbelastung. Wer über viele Stunden am Tag eine statische Stellung einnimmt, tut dem Rücken keinen Gefallen. Die meisten Verspannungen treten im Rücken-, Schulter- und Nackenbereich auf. Die Gefahren bei Muskelverspannungen sind, dass sich diese verstärken oder gar chronisch werden können. Daher ist eine frühzeitige Reaktion von grosser Bedeutung. Viele Menschen, welche unter Verspannungsbeschwerden leiden, nehmen eine Schonhaltung/Fehlhaltung ein. Diese Schonhaltung ist aber genau der falsche Weg, denn diese unnatürliche Körperhaltung macht das Ganze nur noch schlimmer und führt zu einer weiteren Fehlbelastung der Muskeln. Dadurch können wiederum neue Verspannungen entstehen.
Der Zusammenhang zwischen Kopfschmerzen und der Augenpartie
Die Augenpartie wird in einem langen Arbeitstag stark beansprucht. Diese Beanspruchung darf nicht unterschätzt werden, denn unsere Augen sind grundsätzlich nicht für dauerhaftes Nahsehen auf Displays ausgelegt. Da beim digitalen Arbeiten die meisten Informationen mit den Augen aufgenommen werden, sind diese in ständigem Gebrauch. Nicht ganz unbekannte Begleiterscheinungen sind daher Kopfschmerzen.
Diese Beschwerden sind auch an einem ergonomischen Arbeitsplatz nicht unvermeidbar. Dennoch gibt es einige Tipps und Tricks, die dem Ganzen entgegenwirken können. Zwischendurch reicht schon ein Blick in die Ferne, eine kurze Pause, Blinzeln oder Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Beliebt sind auch sogenannte Blaulichtfilter-Brillen, welche die Augen vor schädlichem Blaulicht digitaler Geräte schützen können.
Quelle: Staatssekretariat für Wirtschaft (S.F.W.) Seco. Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz. URL:https://www.seco.admin.ch/seco/de/home/Arbeit/Arbeitsbedingungen/gesundheits- schutz-am-arbeitsplatz.html (Stand 30.03.2016)
Statistik: Eigene Umfrage vom 30. August 2023 in einer Verwaltungseinheit des Kantons Basel-Stadt.
Richtig sitzen am Arbeitsplatz

Ein guter Bürostuhl ist von grosser Bedeutung, denn der Bürostuhl ist einer der meist gebrauchten Utensilien in einem Arbeitszimmer. Ein guter Bürostuhl muss höhenverstellbar sein. Zudem sollte die Rückenlehne verstellbar sein, denn jeder Mensch hat einen unterschiedlich langen Oberkörper und verfügt über einen individuellen Lendenbereich. Dieser Lendenbereich muss zwingend unterstützt werden, ansonsten kann der Körper gar nicht erst in eine aufrechte Haltung kommen. Ein guter Bürostuhl sollte zudem dynamisch sein und nur über Armlehnen verfügen, wenn diese dreidimensional verstellbar sind. Ist das nicht der Fall, sollte lieber auf die Armlehnen verzichtet werden, denn dadurch kann der Arbeitnehmer mit seinem Bürostuhl näher an den Schreibtisch fahren und seine Arme auf dem Schreibtisch absetzen.
Quelle: Interview mit Kirsten Appel von der Präventionsberatung für Ergonomie Suva (Stand 05.01.2023)
Eine Studie von 2015 hat gezeigt, dass ein Bürostuhl nicht nur gut fürs Sitzen ist. Im Gegenteil, der richtige Bürostuhl kann die Gehirnaktivität erhöhen. Diese Theorie wurde erstmals vom Institut für Sportwissenschaft der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz aufgestellt. Die Versuche fanden unter der Leitung von Professor Dr. Wolfgang Schöllhorn und Dr. Diana Henz statt. Bei den Versuchen wurden Messungen an Hirnströmen durchgeführt. Mit Hilfe von kleinen Elektroden wurden bei verschiedenen Tests die Intensität der Wachheit und Konzentration gemessen. Bei den Testversuchen unterschied man zwischen einem herkömmlichen Bürostuhl, einem starren Hocker und einem Aktiv-Sitz swopper. 45 Personen im Alter von 27 bis 45 Jahren wurden getestet. Der Versuch fand im Rahmen von 6 Monaten statt. Das daraus resultierende Ergebnis war, dass Testpersonen, welche auf einem Aktiv-Sitz swopper sassen, wesentlich besser mit der Büroarbeit zurechtkamen. Ausserdem konnten sie Klavierstücke spielen, die sie sonst nicht spielen konnten. Das gleiche geschah in Bezug auf die Mathematik. Testpersonen, welche auf einem Aktiv-Sitz swopper sassen, waren wesentlich konzentrierter und die Fehlerquote war bei weitem geringer. Das liegt daran, dass der Bewegungsapparat auf einem Hocker ohne Rückenlehne und ohne Armlehnen, wie dem Aktiv-Sitz swopper viel ausbalancieren muss und durch dieses Ausbalancieren kriegt das Gehirn einen ganz anderen Zugriff auf den Arbeitsspeicher im Gehirn. Durch die Beanspruchung des Bewegungsapparats und die Möglichkeit, die Sitzhaltung beliebig zu verändern, werden neue Gehirnzellen produziert. Findet die Bewegung während der Arbeit statt, können diese neu produzierten Gehirnzellen unmittelbar beansprucht werden und dadurch erhöht sich die allgemeine Gehirnaktivität. Es ist vorstellbar, dass Unternehmen in Zukunft mit zwei verschiedenen Arbeitsstühlen arbeiten werden und sich innerhalb dieser beiden abwechseln. Natürlich muss dieser Vorgang aber in einem gesunden Mass und mit der nötigen Abwechslung stattfinden, denn es ist undenkbar, acht Stunden auf einem Aktiv- Sitz swopper zu sitzen, da der Mensch bei dieser Art von Stuhl nie seine Rückenmuskulatur entlasten kann.
Quelle: Interview Dr. Professor Schöllhorn der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Stand 30.11.2022)

Meine Umfrage vom 30. August 2023 in einer Verwaltungseinheit des Kantons Basel-Stadt hat gezeigt, dass viele Mitarbeiter der Meinung sind, dass eine alternative Sitzmöglichkeit von grosser Bedeutung sei. Ein noch grösserer Teil ist der Meinung, dass sich Bewegung positiv auf die Konzentrationsfähigkeit auswirken kann. Die Einsicht und Erkenntnis ist da. Nun fehlt nur noch die Umsetzung. Es kann sein, dass dein Unternehmen keine alternative Sitzmöglichkeit anbietet. Dann ist aber die Eigeninitiative gefragt, denn auch ohne alternative Sitzmöglichkeit kannst du deinen Körper beanspruchen und ein positives Ergebnis erzielen. Lege am Tag mehrere Bewegungspausen ein und fördere nebstdem das dynamische Sitzen. Mit dynamischem Sitzen ist gemeint, dass du deine Sitzposition oder Sitzhaltung möglichst häufig wechselst. Eine abwechselnde Sitzhaltung sorgt für Entlastung und kann Fehlhaltungen entgegen wirken.
Der Aktiv-Sitz swopper als alternative Sitzmöglichkeit
Der höhenverstellbare Schreibtisch
Ein höhenverstellbarer Schreibtisch ist in einem modernen Büro fast schon Pflicht. Auch finanziell betrachtet ist der Unterschied zwischen einem normalen Schreibtisch und einem höhenverstellbaren Schreibtisch nicht mehr so gross.
Der höhenverstellbare Schreibtisch fördert die Wechselhaltung und hat zudem einen positiven Einfluss auf die Gesundheit, die Muskulatur und die Haltung. Beim Stehen werden nämlich ganz andere Muskeln belastet wie beim Sitzen. Darüber hinaus kann beim Sitzen teilweise die Durchblutung gestoppt werden, da sich beim Sitzen in der Leiste sowie in den Knien eine Beugung befindet, welche die Durchblutung erschwert. Langes Sitzen ohne Variationen kann also zu Ablagerungen in den Gefässen führen und nebstdem auch zu Herzerkrankungen oder einem frühzeitigen Herzinfarkt. Genau aus diesem Grund ist es wichtig sich zwischendurch immer mal wieder zu bewegen, damit das Blut richtig fliessen kann. Es macht Sinn, sich kleine Ziele zu setzten, welche die Einhaltung der Stehposition garantieren. Wie zum Beispiel sich anzugewöhnen in kurzen Gesprächspausen den Schreibtisch hochzufahren und Gespräche im Stehen zu führen. Bei einer Neueinrichtung macht es auch Sinn sogenannte Inseln zu schaffen, welche das Stehen fördern.

Quelle: Interview mit Kirsten Appel von der Präventionsberatung für Ergonomie Suva (Stand 05.01.2023)

Die Farbgestaltung
Die Ergonomie beschäftigt sich nicht nur mit dem optimalen Schreibtisch und dem dazugehörigen Bürostuhl. Sie umfasst auch sogenannte weiche Faktoren, unter welche beispielsweise das Licht und die Farbgestaltung fallen. Der Farbpsychologe Carl Gustav Jung setzte sich zwischen dem 19. und 20. Jahrhundert erstmals mit der Farbpsychologie auseinander und fand heraus, dass Farben unser Verhalten beeinflussen können. Auf den Büroalltag bezogen kann die Farbwahl die individuelle Leistungsfähigkeit beeinflussen. Darüber hinaus können Wandfarben unsere Laune, Denkprozesse, unseren Fokus und unser Wohlbefinden beeinflussen. Will man eine kreative Arbeitsatmosphäre schaffen, so sollte man Farben wie ein helles Orange verwenden, welche das Gefühl von Aktivität und Energie vermitteln und so die Kreativität anregen. In Pausenräumen und Kantinen wird die Farbe Gelb empfohlen, denn diese fördert das kommunikative Arbeiten und ist zudem appetitanregend. Zu vermeiden sind dunkle Wandfarben und ein grelles Weiss. Dunkle Farben lassen einen Raum schnell klein und düster wirken. Das ist wiederum kontraproduktiv für eine gute Arbeitsatmosphäre. Grelles weiss ist auch nicht wirklich empfehlenswert. Um ein Büro möglichst ergonomisch zu gestalten, ist es also wichtig, mit einem guten Farbkonzept zu arbeiten und sich bereits im Voraus zu überlegen, was diese Farben bewirken sollen.
Quelle: Staatssekretariat für Wirtschaft (S.F.W.) Seco. Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz. URL:https://www.seco.admin.ch/seco/de/home/Arbeit/Arbeitsbedingungen/gesundheits- schutz-am-arbeitsplatz.html (Stand 30.03.2016)
Lichtgestaltung
Bei der Lichtgestaltung ist es wichtig, direkte und indirekte Lichtquellen zu berücksichtigen.
Direkte Lichtquellen fokussieren sich auf einen bestimmten Bereich und beleuchten diesen. Unter eine direkte Lichtquelle fällt beispielsweise eine LED-Lampe.
Mit indirektem Licht ist das Licht gemeint, welches nicht direkt auf ein Objekt oder einen bestimmten Bereich strahlt, sondern von einer Wand oder Ähnlichem reflektiert wird. Durch diese Reflexion entsteht eine optimale Beleuchtung. Ein Beispiel für eine indirekte Lichtquelle ist das Tageslicht. Bei der Positionierung des Schreibtisches sollte darauf geachtet werden, dass das Tageslicht seitlich auf den Schreibtisch fällt. Positioniert man den Schreibtisch frontal zum Fenster, wird der Arbeitende durch die Sonneneinstrahlungen von vorne geblendet und positioniert man den Schreibtisch rückseitig, kann es sein, dass der Bildschirm unsichtbar wird, wenn das Licht von hinten hineinfällt.
Quelle: User, S. Büro Wandfarbe: Welche Farbe im Büro? URL: https://www.mwbueroplanung.de/ratgeber/50-welche-farben-im-buero-ergonomie-bei-der-farbgestaltung (Stand 2023)